Webdesign

Symbolsprache: Wie sinnvoll sind Icons auf Ihrer Website?

Unser Alltag wird von Symbolen begleitet. Ohne großartig darüber nachdenken zu müssen wissen wir zum Beispiel: Ein hochgereckter Daumen ist positive Bestätigung. Eine Geste, die wir von kleinauf so erlernt haben und auch in Bildform sofort als Zustimmung interpretieren. Genauso routiniert lesen wir eine Website: Das Logo sitzt für gewöhnlich oben links, der Warenkorb befindet sich oben rechts. Visuelle Elemente spielen eine wichtige Rolle in der alltäglichen Wahrnehmung – wie viel Symbolsprache für Ihre Website allerdings sinnvoll ist, und wo sie sich lieber auf das Wesentliche konzentrieren sollten, lesen Sie hier.

Benedikt Grathwohl


Icons nutzen das erlernte Vorwissen der Nutzer.

Viele Symbole in der Sprache von Betriebssystemen oder Websites sind von unserem Alltag weit entfernt. Seit Jahrzehnten ist die Diskette als Icon für das Sichern von Textdokumenten oder anderen Dateien fest im Gedächtnis der User verankert – dabei wurde sie in der physischen Welt schon längst von der CD, dem USB-Stick oder der Cloud abgelöst. Besonders die junge Generation hat vermutlich noch niemals eine echte Diskette in der Hand gehalten, geschweige denn benutzt – und wird dies auch nie mehr tun. Zeitgemäß geht also anders. Das hat sich auch die Wirtschaftsförderung Stuttgart gedacht und startete 2014 den Designwettbewerb „Speichern 2.0“. Das Ziel: ein modernes Bild-Synonym für das Sichern von Dateien (er)finden.


Auf Web-Erfahrung bauen

Landet ein potenzieller Kunde zum ersten Mal auf Ihrer Website, muss er sich zunächst orientieren. Eine schnelle Orientierung lässt den Besucher sofort in Ihr Angebot eintauchen, schafft die Basis für Vertrauen und führt ihn vermutlich auch bei seiner nächsten Suche wieder auf Ihre Website. Leiten Sie das Design Ihrer Website also aus dem Surfverhalten Ihrer Nutzer ab. Je einfacher der Weg des Besuchers ist, und je weniger Hürden er zu seinem Ziel überwinden muss, desto größer ist die Chance, ihn als Kunden für Ihr Angebot zu gewinnen. Gestalten Sie die Customer Journey Ihrer Kunden also so angenehm wie möglich und verhindern Sie durch eine sehr reduziert eingesetzte Symbolsprache, dass die Interessenten ihre Reise durch das Angebot schon während der Suche abbrechen – denn die wollen vor allem eines: schnell und unkompliziert ans Ziel kommen. Was der Besucher nicht schnell genug findet, existiert für ihn nicht. Designer setzen heute deshalb vor allem auf die Web-Erfahrung der User, die nicht etwa die Bildinhalte der Icons erlernen, sondern in erster Linie ihre Platzierung verinnerlichen. Halten Sie den Kognitionsaufwand also gering – auch das Webdesign Ihrer Seite kann von einem flachen Aufbau profitieren. Auf einer cleanen Website im Flat Design dienen Icons allenfalls als Unterstützung Ihrer zentralen Inhalte, denn Usability geht vor Ästhetik.


Nur noch relevante Icons

Anders als konkrete Bezeichnungen in Menü und Navigation können Symbole falsch interpretiert werden. Besonders dort, wo der Konsument durch ein Produktangebot geführt werden will, erschweren zuvor nicht erlernte und dadurch für ihn undefinierbare Zeichen die Kommunikation, statt sie zu erleichtern.

Wichtig: Welche Zeichen sind Ihrer Zielgruppe vertraut?

Platzieren Sie deshalb nur wenige, ausgewählte Icons, mit denen Ihre User vertraut sind und die auf Anhieb verstanden werden. Der Einkaufswagen als digitaler Warenkorb, die Lupe als Suchfunktion oder der Briefumschlag als Möglichkeit der Kontaktaufnahme sind mittlerweile etablierte Symbole. Sie sind aus dem täglichen Gebrauch bekannt und werden ganz selbstverständlich genutzt. Weitere sinnvolle Icons sind zum Beispiel gezielt eingebundenen Share-Buttons für Facebook, Twitter und Co., denn damit ermöglichen Sie Ihren Kunden, die für sie relevanten Inhalte direkt über ihre privaten Social-Media-Accounts zu teilen – bequem mit nur einem Klick statt per Copy and Paste – und Sie vergrößern damit gleichzeitig Ihre Reichweite.