Digitale Strategie

Customer Journey: Durch die Kundenbrille geschaut

Die Customer Journey ist die Reise, auf die sich potenzielle Kunden zu einem bestimmten Angebot eines Unternehmens begeben. Während dieser Reise kommt der Interessent auf verschiedene Arten mit dem Unternehmen in Berührung – durch Erzählungen, konkrete Suchanfragen bei Google, Kundenservice etc. Diese Berührungspunkte – oder auch Touchpoints – müssen durchgängig „die gleiche Sprache sprechen“ und einfach, logisch und überzeugend konzipiert sein, um das Kundenerlebnis zu perfektionieren.

Relaunch Redaktion


Touchpoints: Die verschiedenen Haltestellen auf der Reise des Kunden
Führen Ihre Touchpoints wirklich zum gewünschten Ziel – oder zur nächsten Spielrunde von Mensch-ärgere-dich-nicht?

Sie klicken eine Website an, und bevor Sie den spannenden Artikel lesen oder sich etwas Schönes bestellen können, schiebt sich ein Pop-up über den Inhalt. Ach nö, Werbung! Auch wenn nur freundlich darauf hingewiesen wird, dass es andere Inhalte gibt, die Sie ebenfalls interessieren könnten – es unterbricht Sie in dem, was Sie gerade tun. Der Schließen-Button versteckt sich derweil außerhalb Ihres Sichtfeldes oder noch besser: Er ist so klein, dass Sie ihn auf dem Smartphone kaum mit dem Finger treffen können und zack! – sind Sie der Werbeanzeige gefolgt.

Nächste Szene: Sie haben ein Produkt in den Warenkorb gelegt, leider ist es doch die falsche Größe. Sie wollen auf „bearbeiten“ oder „ändern“ klicken – aber wo ist der Button? Ein weiterer Moment auf Ihrer eigenen Reise zu einem Angebot, der sich negativ anfühlt.

Und in die nächste Runde: Bei Facebook folgen Sie dem Profil einer Marke, die Sie interessiert. Der aktuelle Post zeigt ein neues Angebot, zu dem Sie eine Frage in das Kommentarfeld tippen. Aber statt einer Antwort erhalten Sie in den nächsten Tagen nur die nächsten Facebook-Posts des Anbieters in Ihren Newsfeed gespült. Ebenfalls keine gute Erfahrung.

Wissen Sie, wie Kunden die Berührungspunkte mit Ihrem Unternehmen erleben?

Direkte und indirekte Touchpoints

Zunächst erlebt Ihr Interessent die indirekten Touchpoints, die sich nochmal unterteilen lassen: Einerseits sind da die Berührungspunkte, die von den Marketingabteilungen geplant sind, wie zum Beispiel Werbeplakate, Radio- und Fernsehspots und die Social-Media-Präsenz. Auf der anderen Seite gibt es aber auch ungeplante, wie die Weiterempfehlung oder anderes öffentliches Feedback zu einer Marke oder einem Unternehmen. Wenn ein Kunde gute oder schlechte Erfahrungen mit einem Produkt oder einer Dienstleistung gemacht hat, erzählt er es seinen Freunden und seiner Familie.

Durch positive Erfahrungen an den verschiedenen Kunden-Touchpoints zu weiteren Interaktionen.

Die Erfahrungen mit den indirekten Touchpoints sind die Voraussetzung dafür, dass Kunden bewusst mit Ihrem Unternehmen interagieren – den direkten Touchpoints. Waren die Erlebnisse negativ, kann es zu einer Beschwerde kommen. Wurden die indirekten Berührungspunkte dagegen positiv wahrgenommen, folgt oft eine Kontaktaufnahme, entweder direkt per Telefon, E-Mail, Kontaktformular oder gleich durch ein persönliches Gespräch (mit anderen Worten zu einer Conversion).

Änderung für alle festhalten und Erfolge sichtbar machen.

Um die Ergebnisse Ihrer Überlegungen zu veranschaulichen, sollten Sie eine mögliche Customer Journey mit den für Sie wichtigsten, gelungenen und verbesserungsfähigen Touchpoints grafisch darstellen. So ist es Ihnen – und allen Personen, die an der Umsetzung mitwirken – möglich, positive und negative Aspekte auf einen Blick zu erkennen. Nun können Sie konkrete Verbesserungsvorschläge ableiten. Damit die Erfolge nach einer Veränderung auch sichtbar werden, hilft es, Leistungsindikatoren und Kontrollzeitpunkte festzulegen, zum Beispiel eine Kundenbefragung drei Monate nach der Umsetzung.