TYPO3

2 Wege zur mehrsprachigen Website mit TYPO3

Spricht Ihre Zielgruppe mehr als eine Sprache, ist es sinnvoll auch Ihre Online-Inhalte in den passenden Sprachen anzubieten: in Form einer mehrsprachigen Website. Dafür gibt es in TYPO3 grundsätzlich zwei Umsetzungs-Optionen. Wir beschreiben die Vor- und Nachteile beider Aufbaumöglichkeiten des CMS.

Lars Fehr


Eine mehrsprachige Website kann in TYPO3 auf 2 unterschiedlichen Wegen entstehen

In welcher Form wir mit TYPO3 auf einer Website mehrere Sprachen anbieten, hängt maßgeblich vom Einsatzszenario ab. Die Inhalte sind also wie immer ausschlaggebend für die Struktur (content first). Welchen Content benötigen wir genau für die Nutzer unserer Website? Das inhaltliche Konzept sollte erarbeitet sein, bevor wir uns mit dem systematischen Aufbau befassen. Erst dann ergibt es Sinn, die in TYPO3 möglichen Versionen für die Lösungen zum Thema Mehrsprachigkeit zu betrachten.



Variante 1: Direkte Übersetzung der Inhalte

Die erste Aufbauversion verknüpft jede Detailseite mit ihrer übersetzten Fassung. Das hat folgende Vorteile:

  • Der Workflow für Übersetzungen gestaltet sich sehr einfach.
  • Im Seitenstrang des Backends ist sofort sichtbar, welche Inhalte bereits übersetzt wurden und welche nicht.
  • Durch den direkten Bezug der Sprachversionen zueinander, kann der Website-Besucher zum Beispiel die Detailseite mit einem Klick in seine Sprache umstellen.
  • Inhalte, die in einer Sprache nicht verfügbar sind, können auf die Ausgangssprache ausweichen oder auch ausgeblendet werden.

 


Die Nachteile dieser Version der Mehrsprachigkeit:

  • Jeder Inhalt, der übersetzt werden soll, muss in der Ausgangssprache vorhanden sein. Keine Detailseite kann ausschließlich in einer „Fremdsprache“ existieren.
  • Bei komplexen Inhalten (zum Beispiel einem aufwändigeren Layout und sehr vielen verschiedenen Sprachen) wird der Platz im Backend knapp und es muss horizontal gescrollt werden.
  • Der Seitenbaum wird immer in der Ausgangssprache dargestellt, die zugeordneten Übersetzungen sind dort nicht auf einen Blick erkennbar. Das kann zu einem Problem bei Sprachen werden, die keinen Bezug zueinander haben – etwa Englisch und Mandarin.

 

 

Variante 2: Übersetzte Inhalte im eigenen Seitenbaum

Für diese Version einer mehrsprachigen Website wird für jede Sprache ein eigener Bereich geschaffen. Die Vorteile dieser Lösung:

  • Die Inhalte können in den verschiedenen Sprachen komplett autark voneinander aufgebaut, strukturiert und gepflegt werden.
  • Die klar getrennten Seitenbäume sind eindeutig voneinander zu unterscheiden.
  • Die Seitenbäume sind direkt in der gewählten Sprache dargestellt.

 


Nachteilige Aspekte dieser Option sind:

  • Der Arbeitsablauf bekommt im Vergleich zu Variante 1 keine automatische Übersicht. Es ist nicht auf den ersten Blick zu sehen, welche Übersetzungen bereits vorhanden sind und welche bereits angelegt wurden.
  • Es gibt keinen Bezug zwischen den Sprachen. Daher ist ein Sprachwechsel immer mit einem Sprung auf die Startseite der Sprache verbunden, in die man wechseln möchte. Eine direkte Verlinkung der verwandten Inhalte ist möglich, muss aber manuell vorgenommen werden.
  • Ein automatisiertes Ausweichen auf die Ausgangssprache ist nicht möglich.

 

Zuweisung von Arbeitsbereichen durch Rechteverwaltung

In beiden Varianten können wir im TYPO3-Backend die Rechte so zuweisen, dass der bearbeitende Redakteur nur den Inhalt editieren kann, der in seiner Sprache angelegt ist. Auf diese Weise kommen sich Übersetzer nicht in die Quere, auch wenn sie gleichzeitig an den verschiedenen Sprachversionen arbeiten.

 

Fazit

Drei Fragen müssen wir uns also grundsätzlich stellen, bevor wir mit TYPO3 eine mehrsprachige Website produzieren: Wie stark unterscheiden sich die zu versorgenden Zielgruppen? Sind die Informationen, die Sie dem Zielpublikum in den unterschiedlichen Sprachen zeigen wollen, generell deckungsgleich oder gibt es zum Beispiel Inhalte, die für eine Nutzergruppe irrelevant sind? Und wie komplex ist die Fülle der Inhalte, die dargestellt werden soll? Ausgerüstet mit den Antworten auf diese Fragen fällt die Entscheidung, ob Sie Variante 1 oder 2 wählen sollten, wie von selbst.