Strategie

6 Ziele, die man mit einem Relaunch verfolgen kann

Es gibt viele Ziele, die ein Relaunch erreichen kann – sei es höherer Umsatz, Markenbildung, Kundenbindung oder Reichweite. Wichtig ist, dass jedes einzelne Ziel vorher im Konzept einer Website klar definiert wird um festzulegen, was der digitale Neustart erfüllen muss. Wir zeigen die 6 gängigsten Vertriebs- und Marketingziele für den Relaunch.

Lena Schröder


Positionierung hilft orientieren.
Aus der digitalen Angebotsflut herausstechen.

1. Die Positionierung der eigenen Marke anpassen

Die eigene Marke neu zu positionieren ist ein häufiger Anlass und dann erklärtes Ziel für einen Website-Relaunch. Die Positionierung kann wiederum verschiedene Gründe haben: Das Unternehmen bietet neue Produkte, spricht andere Zielgruppen und Personas an oder will aus einem alten Image heraus. Um das Image zu verbessern, reicht es nicht aus, die eigene Website zu relaunchen – das gewünschte Image muss im Unternehmen erst neu verankert werden. Ein Relaunch ist trotzdem unausweichlich, denn die Website ist das digitale Spiegelbild des Unternehmens (oder sollte es zumindest sein). Die Unternehmensinhalte wie Mission Statement, Leitbild und Produkt-Portfolio müssen bei einem Relaunch konzeptionell sinnvoll ins Digitale übersetzt werden. Dabei geht es auch darum, dass bestehende und neue Zielgruppen die neue Positionierung sehen und sich angesprochen fühlen: Relevante Inhalte und Suchmaschinenoptimierung (SEO) tragen dazu bei.

2. Digital sichtbarer werden und mehr Traffic auf die Website bringen

Sie sind erfolgreich mit dem, was Ihr Unternehmen offline anbietet, aber im Internet sind Sie fast unsichtbar? Die Unternehmens-Website bietet nicht die Inhalte, die der Kunde braucht? Die Präsenz im Netz ist nicht mehr zeitgemäß, sodass viele Kunden die Website nach einem Klick wieder verlassen? Dann ist ein Relaunch sinnvoll. Um in der digitalen Welt und darüber hinaus bekannter zu werden, muss die Website sichtbar sein. Die Aufmerksamkeit auf die eigene Seite zu lenken heißt, Inhalte zu schaffen, die Aufmerksamkeit erregen. Gleichzeitig heißt das auch, die Inhalte durch Keywords so zu optimieren, dass sie schneller gefunden werden. SEO ist ein ständiges Ziel für jede Art von Relaunch.

3. Die Reichweite und damit die Markenbekanntschaft erhöhen

Die Reichweite bezeichnet die Menge der Personen, die eine Website erreicht. Durch eine genaue Analyse können wir genau messen, wie viele Nutzer Ihre Website besuchen, wie lange ein Nutzer dort bleibt und welche Handlungen er ausführt. Um mehr Reichweite zu erzielen, muss das digitale Angebot eines Unternehmens so nützlich wie möglich sein und kontinuierlich alle Zielgruppen ansprechen. Social Media wie Facebook, TwitterPinterest oder Instagram können die Reichweite erhöhen, denn dort werden Inhalte ständig „geteilt“ und damit weiter verbreitet. Viele Unternehmen setzen hier auf bezahlte Posts im Feed der jeweiligen Nutzer. Die Chance, mehr Nutzer auf die eigene Website zu ziehen, steigt durch die Einbindung von Social Media zumindest potentiell. Vor dem Relaunch einer Website oder App sollte jedoch immer überlegt werden, ob die eigenen Inhalte nützlich und informativ genug sind, um Social Media-Kanäle sinnvoll zu bespielen.

4. Leads generieren – denn Daten sind das Öl des 21. Jahrhunderts

Leadgenerierung bedeutet, Kontakte von Personen zu gewinnen, die ein Interesse am Unternehmen bzw. dessen Produkten und Dienstleistungen bekunden. Durch einen Relaunch neue Leads zu gewinnen, ist ein nicht zu unterschätzendes Ziel: Ein Interessent wird zu einem potentiellen Kunden, wenn er aus eigener Motivation heraus seine Daten an einen Anbieter weitergibt. Die Leads sind dann die konkreten Datensätze, die ein Interessent einem Unternehmen freiwillig übergibt, um mit ihm Kontakt aufzunehmen – wenn er einen Newsletter abonniert, ein White Paper herunterlädt, an Webinaren teilnimmt oder Blogs und Onlinemagazine kommentiert.

Möglichst viele oder lieber vielversprechende Anfragen erhalten?

Am Anfang eines Relaunchs steht die Frage, welche Form von Leads man generieren möchte: Möglichst viele oder vielversprechende? Quantität oder Qualität? Wenige Leads, die wirkliches Interesse bekunden, sind besser als viele Leads, die schließlich im Datenarchiv verschwinden, weil die Nutzer wieder abspringen. Die inhaltlichen Angebote der Website und damit die Vorteile für einen potentiellen Kunden müssen klar sein, weil er sich ansonsten nur schwer damit tut, seine Adresse und andere Kontaktdaten für einen Dialog mit dem Unternehmen anzugeben. Unternehmen können zielgruppengerechte Interessenten-Datenbanken generieren, die wiederum dazu dienen, den Interessenten passgenaue Informationen und Angebote zukommen zu lassen. Werden Leads schließlich zu „Sales“ – zu tatsächlichen Käufern – kommt man dem Ziel der Umsatzsteigerung näher.

5. Conversion Rate steigern

Conversion bedeutet übersetzt „Umwandlung“ oder „Konvertierung“. Im Online Marketing bezeichnet Conversion die Umwandlung eines Status’ in einen neuen: Der Besucher einer Website – eines Touchpoints – lässt sich zu einer konkreten Handlung auf einer Website verleiten, indem er zum Beispiel einen Newsletter abonniert, einen Download startet oder ein Produkt im Onlineshop kauft. Der einfache Besucher wird dann zum Interessenten oder der Interessent zum Käufer. Ein Relaunch-Ziel kann die Erhöhung der Conversion-Rate sein. Der Prozentsatz der Conversion-Rate lässt sich durch eine einfache Formel ermitteln:

Conversion-Rate
=

(Anzahl der ausgeführten Aktionen x 100): Anzahl aller Visits


Um die Conversion-Rate nach einem Relaunch zu erhöhen, müssen die Website-Betreiber wissen, welche Handlungen den Kunden und ihnen selbst den größten Nutzen bringen. Die Website sollte auf jeden Fall nützliche Informationen im Zusammenhang mit einem sinnvollen Call-to-action enthalten, der zu einer vorher definierten Conversion (Newsletter-Abo, Kauf, Download) führt: Der Besucher gelangt schnell zu dem Ergebnis seiner Suche und wandelt sein Interesse zu einer Handlung auf der Website um.

6. Kunden binden und zu Fans der eigenen Marke machen

Eine dauerhaft positive Beziehung zur eigenen Zielgruppe kann unter- oder übergeordnetes Ziel für einen Relaunch sein – wichtig ist sie immer. Um Kunden stärker an das eigene Unternehmen oder die Website zu binden, muss klar sein, was die Kunden wollen: Was stellt sie zufrieden? Was erwarten die Nutzer der Website? Was können wir ihnen bieten?
In der digitalen Zeit reicht es nicht mehr aus, Marke und Produkte attraktiv zu präsentieren – Selbstdarstellung machen alle. Kunden erwarten über die Markenidentität hinaus einen Nutzen des digitalen Angebots: Content ist das Stichwort. Ist ein erklärtes Relaunch-Ziel „Kundenbindung“, dann sollten die Bedürfnisse der Kunden aufgegriffen und in den Inhalten der Website thematisiert werden. Kann ein Blogartikel zum Beispiel ein spezifisches Problem lösen oder eine Frage beantworten, ist das ein konkreter Nutzen für den Besucher. Grund für einen Relaunch kann deshalb eine Content-Marketing-Strategie sein, die genau auf die Zielgruppe abgestimmt ist und sie regelmäßig mit relevanten Inhalten versorgt, die nachhaltig wirken. Die Nutzer danken es uns. Durch gute Inhalte kann man mehr Conversion, mehr Leads, mehr Reichweite und mehr Kundenbindung erzielen – und letztendlich mehr Erfolg.

Wenn wir davon ausgehen, dass ein Relaunch vor allem Vertriebs- und Marketingziele verfolgt, müssen wir uns über die Wege dorthin – die einzelnen Ziele als Meilensteine – bewusst werden, sie konkret im Website-Konzept festhalten, weiterentwickeln und richtig einsetzen. Aus Reichweite entsteht Conversion, aus Conversion entstehen Leads, aus Leads werden Kunden, die Kunden kaufen, die Käufe führen zu mehr Umsatz. Ein Relaunch sollte deshalb bei den kleinen Zielen anfangen und nicht plakativ den Verkauf fokussieren. Ob nachher alle gesteckten Ziele (ineinander-)greifen, kann eine Analyse zeigen.